Die Sekunden laufen, RSC Inzing-Athlet Lukas Gastl und Benedikt Huber liefern sich den letzten Kampf im Ringen-Bundesligafinale. Es geht nicht um weniger als die Österreichische Meisterschaft. Mit Abpfiff des Kampfes ist Gastl nicht mehr zu sehen, denn beim RSC Inzing brechen alle Dämme, das ganze Team stürmt auf die Matte und begräbt vor Freude den Mannschaftskollegen unter sich: Der RSC Inzing ist in der wohl spannendsten Entscheidung der Bundesliga-Geschichte erstmalig Meister.
Vor einer Woche standen die Chancen noch schlecht, doch die Ringer aus Inzing waren für den Rückkampf hoch motiviert. „Die neun Punkte Vorsprung sind nicht uneinholbar“ – hieß es vor den Finalkämpfen beim AC Wals. Auch die über 100 mitgereisten Fans waren sich sicher, dass in dieser Begegnung noch etwas geht.
“Wir haben um unser Leben gekämpft”, sagt später RSCI-Ringer Michael Wagner zu der überragenden Teamleistung seiner Mannschaft. Nach der ersten Hälfte steht es 11:18 für den RSC Inzing, in der Gesamtwertung lag der AC Wals damit nur noch mit 2 Punkten vorne (46:44). Die Aufholjagd ging weiter, vor dem aller letzten Kampf führe der AC Wals noch mit 58:56.
Die folgenden Szenen wurden dramatisch: Nach 2:0 Rückstand konnte Lukas Gastl mit einem 2:2 doch noch einen Punktesieg fixieren. Endstand AC Wals 59:59 RSC Inzing. Nach Ligavorschriften gewinnt bei einem Remis die Mannschaft, die die meisten Einzelsiege einfahren konnte, auch hier stand es mit 14:14 unentschieden. Also musste das nächste Kriterium herhalten, die Schultersiege. Dort hatte der RSC Inzing mit einem Sieg mehr die Nase vorn. Damit heißt der Meister der 1. Sport 2000 Bundesliga RSC Inzing.
Für die Inzinger ein Tag wie im Märchen, der noch bis in die Morgenstunden des Folgetages gefeiert wurde. Am Sonntagnachmittag wurden die neuen Meister von vielen Fans und auch zahlreichen Medienvertretern in der Heimat empfangen.
Foto: © AC Wals| Markus Kendlbacher
